Schnurrende Zuhörer und eifrige Vorleser:

Kinder verbessern ohne Stress ihre Lesekompetenz

Die Pferdegeschichte, welche die elfjährige Veronica gerade ihrer schnurrenden Bankgenossin vorliest, scheint zu gefallenEin Tierheim in Pennsylvania hat es vorgemacht und auch zum Beispiel im Tierheim Koblenz funktioniert es:
„Book Buddies“ („Bücher-Kumpel“) lesen Katzen im Tierheim vor. Für die Katzen und die kleinen Vorleser und Vorleserinnen entsteht so eine Art Win-Win-Situation. Die Kinder können ihre Lesefähigkeiten verbessern und die vernachlässigten Katzen bekommen Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Das Tierheim Cappel hat jetzt diese erfolgreiche Idee aufgegriffen. Geschäftsführer Robert Neureuther: Um unsere Katzen noch besser zu sozialisieren, sollen Kinder mit und ohne Behinderungen, von der ersten bis zur Abitur – Klasse, ins Tierheim kommen und den Katzen Geschichten aus ihrem Lieblingsbuch vorlesen.
Auch als Heilerzieher ist es mir ein Herzenswunsch, Kindern mit Leseblockaden diese Möglichkeit zu schaffen. Das Vorlesen für ein Tier fällt Kindern offensichtlich leichter, da Tiere „geduldige Zuhörer“ sind. Die Katzen werden die Stimmen und die Nähe der Kinder als schnurrende Zuhörer genießen. Denn Katzen finden den rhythmischen Klang einer Stimme sehr tröstlich und beruhigend.

Wir freuen uns jetzt schon auf viele Anmeldungen. 3 Katzen-Vorlesezimmer stehen zur Verfügung (1 Kind pro Zimmer). Die Vorlesetermine werden mit dem Tierheim vereinbart (Tel. 06421-467929.

Das Projekt wird von VILA VITA und der Marburger Tafel unterstützt.

Barbara Faber, Prokuristin der Gastronomie- und Handelsgesellschaft: Es ist mir ein Bedürfnis, neben der täglichen Arbeit im Berufsleben etwas für Menschen zu tun. Dieses soziale Engagement macht große Freude, denn positive Ergebnisse sind ein schöner Lohn. Für mich lag es nahe, dieses Vorlese-Projekt mit der Marburger Tafel gemeinsam zu unterstützen.

Tafel-Vorsitzende Rita Vaupel zeigte sich sofort begeistert. „Es ist schön, wenn Kinder unserer Tafel-Kunden als Katzen-Vorleser mitmachen können. Das wurde gleich mit Begeisterung aufgenommen!“


Foto & Text: Rainer Kieselbach

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