Tierheim aktuell: Aktion zur Behandlung von an Katzenpilz erkrankten Tieren läuft auf Hochtouren, auch die Räume werden von möglichen Sporen befreit.

Das Tierheim Marburg-Cappel ist seit Ende Juli wegen der Feststellung von Katzenpilz voraussichtlich für 6 Wochen geschlossen. Davon ausgenommen sind lediglich Fundtiere.

Wie die stellvertretende Tierheimleiterin Stefanie Hecklinger mittteilt, wurden bei 25 Katzen und 8 Hunden die für den Katzenpilz typischen Symptome, kahle Stellen im Fell, festgestellt.
Die Infektion von Personen erfolgt überwiegend durch Hautkontakt zu infizierten Katzen und Hunden. Das ist für die Tierheim-Mitarbeiter eine schwierige Situation.

Seit der Feststellung des Katzenpilzes werden alle 50 Katzen 17 Hunde im Heim vorsorglich behandelt, da Tiere mit gutem Immunsystem keine Symptome zeigen, jedoch ansteckend sind. Diese notwendige Aktion ist eine aufwendige und auch recht kostspielige Sache: Die Tiere werden täglich lokal und oral (Tabletten) behandelt. Die Behandlungsprozedur der Tiere- vor allem die Medikamentengabe bei den wilden Katzen – ist sehr schwierig, da sie den Kontakt zu Menschen nicht gewohnt sind.

Um dem Pilz-Erreger den Garaus zu machen, werden sämtliche Räume im Tierheim mit einem Anti-Pilzmittel geputzt. Zusätzlich wurde ein Ozongerät zur Pilzbekämpfung gekauft und weitere ausgeliehen.

Über die Wiederöffnung des Tierheims wird die Öffentlichkeit sowohl auf der Tierheim-Homepage/Facebook als auch in der Tagespresse umgehend informiert.

Zum Thema: Was ist Katzenpilz?

„Katzenpilz“ ist die Bezeichnung für den Pilz „Mikrosporum canis“, der – wie auch der Fußpilz – zu den Hautpilzen gehört. Natürliche Wirte des Pilzes sind Tiere, insbesondere Katzen. Aber auch Hunde können den Erreger an sich tragen und damit infiziert sein.
Infizierte Tiere zeigen dabei sehr oft keine Krankheitszeichen und erscheinen gesund.
Im Gegensatz zu anderen Pilzen, die zu gefährlichen Organinfektionen (z. B. der Lunge, des Gehirns) oder zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen können, bleibt eine Infektion mit Katzenpilz auf die Haut beschränkt. Die Erkrankung ist lästig, aber nicht gefährlich.

Für die Behandlung stehen Salben und Tabletten zur Verfügung, die einzeln oder in Kombination angewendet werden können.

Rainer Kieselbach

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