Mex braucht eine Bürste

Tierheim Weihnachtsaktion startet / Keine Tiere verschenken

Marburg-Cappel (en). Mit Riesenschritten geht es Richtung Weihnachten. Im Kreistierheim fällt das Fest in diesem Jahr anders aus: Erstmals gibt es eine Wunschaktion zugunsten der Schützlinge.

Ein großer Kranz hängt im Foyer, ein Adventskalender am Eingang. Robert Neureuther, Geschäftsführer und Tierheimleiter, druckt eifrig Zettel im Büro aus und heftet sie zusammen mit Tierpflegehelferin Christina Steinmüller an einen mit roten Glaskugeln und Schleifen hübsch dekorierten Tannenbaum.

Auf den Zetteln sind lauter Fotos der Tierheimtiere – und jeweils ein spezieller kleiner Weihnachtswunsch für dieses Jahr aufgelistet. Da ist beispielsweise der Schweizer Schäferhund Milo, der gerne eine neue Schleppleine hätte. Oder das Kaninchen Löckchen. Sein Wunsch ist eine Futterpatenschaft. So etwas könnte wiederum auch gut der Grüne Leguan Mathilda gebrauchen. Auf dem Zettel von Katze Lina steht Katzenstreu. Rüde Mex hätte indes gerne eine weiche Bürste.
Bei der Wunschaktion gehe es darum, zu Weihnachten auch an die Tiere zu denken und ihnen etwas zu schenken, erläutert Neureuther. „Wir wollen, dass diese für uns besinnliche Zeit auch für die Tierheimtiere schön wird, dass sie auch einmal zur Ruhe kommen können“, sagt er.

Aber müsste bei allen Tieren nicht als erster Weihnachtswunsch ein neues Zuhause auf dem Zettel stehen? Natürlich, aber die bei vielen Menschen allzu oft hektische Weihnachtszeit ist nur schlecht geeignet, sich ein Tier anzuschaffen. „Vor allem aber gehören Tiere nicht als Geschenk unter den Tannenbaum“, betont Christina Steinmüller. „Im Weihnachtsrummel sollte daher keine schnelle Entscheidung über ein neues Familienmitglied getroffen werden“. Wer sich für ein Tierheimtier interessiere, sollte vielmehr genau überlegen, ob das Tier auch in die Familie passt, ob die Lebensumstände die Tierhaltung wirklich ermöglichen. In ausführlichen Gesprächen mit den Tierheimmitarbeitern könnten wesentliche Fragen vorab geklärt werden, ergänzt sie. „Wichtig ist es, sich einfach Zeit zu nehmen bei so einer Entscheidung“.

Jeder Besucher, der einem Tierheimtier also etwas Gutes gönnen möchte, kann sich einen Zettel vom Weihnachtsbaum nehmen und sein Geschenk bis zum 20. Dezember im Tierheim abgeben. Natürlich werde es dann auch eine Bescherung – voraussichtlich am 22. Dezember zusammen mit allen Mitarbeitern und den Tieren – geben, verspricht Neureuther. Und damit die Tiere sich vom Tierheimalltag etwas erholen und zur Ruhe kommen können, werde die Einrichtung bis zum einschließlich 6. Januar geschlossen sein.

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