Hamster

Sie möchten einen Goldhamster bei sich aufzunehmen? Dann sollten Sie im Voraus einige Dinge beachten, damit der Hamster ein artgerechtes Leben führen kann.

Überlegungen vor der Anschaffung

Welcher Hamster soll es werden?

Mittelhamster
Diese Hamsterart ist bei den Haustieren am häufigsten anzutreffen. Goldhamster werden etwa 10-16 cm lang und können zwischen 80 und 160 g wiegen. Es gibt sie in vielen Farbvariationen, von wildfarben über schwarz oder weiß, bis hin zu schokofarben, cremefarben oder grau. All diese Fellfarben können auch mit einer Scheckung auftreten.
Doch nicht nur bei den Farben zeigen sich beim Mittelhamster Variationen, sondern auch in der Fellstruktur, besonders bekannt ist der sogenannte Teddyhamster, dessen Fell länger als gewöhnlich ist.

Zwerghamster
Es gibt die Dsungarischen Zwerghamster, die Chinesischen Streifenhamster, die Campbell Zwerghamster und die Roborowski Zwerghamster. Der Robo ist der Kleinste unter den Zwergen und erreicht nur ein Gewicht von 20-25gr, selten mehr. Diese Hamsterart wird nur selten zahm, im Gegensatz zum Dsungarischen Zwerghamster, der in der Natur nur wenig Scheu vor Menschen zeigt und als Haustier so auch oft schnell handzahm wird.

Gibt es Allergien?
Nicht nur eine Tierhaarallergie kann das Zusammenleben mit einem Hamster erschweren und unmöglich machen. Vor allem Allergien gegen das Streu oder Heu können einem das Leben mit dem süßen Mitbewohner unmöglich machen. Um zu vermeiden, dass der Hamster schnell wieder ein neues zu Hause suchen muss, sollten diese Allergien vor Einzug des Hamsters ausgeschlossen werden.

Hamster sind nachtaktiv!
Hamster werden in der Regel erst ab den späten Abendstunden aktiv. Hamster dürfen beim Schlafen auf keinen Fall gestört werden, da dies großen Stress für die Tiere bedeutet. Deswegen sind Hamster als Haustiere für Kinder ungeeignet. In den Aktivitätsphasen der Hamster schlafen Kinder und tagsüber haben die Kinder nichts von ihrem Haustier. Außerdem kann ein aktiver Hamster einem den Schlaf rauben!

Lebensdauer
Hamster werden im Schnitt ca. 2 Jahre alt, selten älter. Dies sollte bereits vor der Anschaffung bewusst sein. Außerdem sind Hamster Einzelgänger und dürfen deswegen niemals als Paar oder in Gruppen gehalten werden. Hamster die in Gruppen gehalten werden können sich bei Revierkämpfen schwer verletzen oder gar töten!

Der Hamster zieht ein

Auch wenn Hamster nicht alt werden, sollte vor dem Einzug einiges beachtet werden. Zu den wichtigsten Dingen gehören:

  • die Mindestgröße des Geheges sollte bei 4.000 cm² liegen; geeignet sind z.B. Aquarien, Nager-Terrarien, Gitterkäfige oder Eigenbauten aus beschichtetem Holz
  • das Gehege sollte über eine ausreichende Belüftung verfügen; besonders wichtig ist die Möglichkeit der Luftzirkulation bei einer „geschlossenen“ Variante
  • der Hamster sollte keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden
  • ein ausreichend großes Laufrad ohne Schereneffekt und mindestens 27cm (Mittelhamster) und 20cm (Zwerghamster) im Durchmesser haben
  • eine Streutiefe von mindestens 15cm; Teddyhamster benötigen i.d.R. eine besondere Einstreu (z.B. Hanf- oder Leinstreu)
  • ein (Mehr-)kammernhaus mit abnehmbaren Dach und Eingangslöchern von mindestens 7cm (Mittelhamster) bzw. 5cm (Zwerghamster)
  • kein Plastik (mit Ausnahme eines artgerechten Laufrades)
  • Pflege

    Obwohl Hamster das Säubern des Geheges als stressig empfinden, müssen die Pinkelecken 2 bis 3 mal in der Woche gesäubert werden, um unangenehmer Geruchsbildung aber auch Krankheiten, Schimmel und Haarlingen vorzubeugen.
    Alle 4-6 Wochen sollte eine Teilreinigung des Hamsterheims vorgenommen werden. Das heißt: Alle Futterreste, die der Hamster nicht gebunkert hat, auch Trockenfutter, wird entsorgt, Kot wird aus dem Gehege entfernt, alle Einrichtungsgegenstände sollten auf Bisspuren und so entstandene Gefahrenquellen überprüft werden!
    Komplettreinigungen sind in der Regel nicht notwendig, es sei denn, der Hamster war erkrank oder hat Milben/Pilz. Da Hamster aber wenig von Veränderungen halten, sollte man dabei nicht auch noch die Einrichtungsgegenstände austauschen. Möchte man dem Hamster neue Klettermöglichkeiten anbieten, dann tauscht man am besten immer nur einen Gegenstand aus.

    Ernährung

    Apropos Futtervörrate: Der Hamster begibt sich jeden Abend auf Futtersuche, stopft alles was er finden kann in seine Backentaschen und transportiert seine Futtervorräte so in seinen Bau.
    Seine Nahrung besteht zum Großteil aus Getreide, Kräutern und Insekten. Diese sollte man auch seinem Hamster zu Hause in ausreichender Menge anbieten.
    Viele Zoohandlungen bieten mittlerweile getrocknete Mehlwürmer, Bachflohkrebse und Heimchen an, so dass man diese nicht lebend füttern muss.

    Neben Trockenfutter soll der Hamster jeden Abend Frischfutter bekommen, besonders Gemüse wie Paprika, Fenchel, Zucchini, Karotte und Gurke sind wahre Vitaminbomben und halten den Hamster fit! Ab und an darf man seinen Hamster auch mit ein wenig Obst verwöhnen. Dies sollte aber maximal einmal pro Woche verfüttert werden, da der natürlicherweise enthaltene Fruchtzucker die Backentaschen verkleben kann. Zwerghamster sollten besser kein Obst zu fressen bekommen, da bei diesen Tieren die Anfälligkeit für Diabetes leider erhöht ist.

    Natürlich benötigt der Hamster auch frisches Wasser zu freien Verfügung. Ob man dieses in einem kleinen Napf oder einer Nippeltränke anbietet ist vom Hamster abhängig.

    Krankheiten

    Um mögliche Krankheiten früh genug zu erkennen ist ein täglicher Gesundheitscheck wichtig. Hat der Hamster sein Futter gebunkert oder hat er es nachts nicht angerührt?
    Wird er abends zur gewohnten Zeit wach und zeigt er Interesse an seiner Umwelt?
    Bewegt er sich normal?

    Sollte einer dieser Punkte nicht erfüllt sein, dann kann dies ein Zeichen für eine ernste Erkrankung sein und der Hamster sollte umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden!

    (Vielen Dank an die Hamsterhilfe Suedwest, die uns diesen Text zur Verfügung gestellt hat!)
















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