Wohin mit ungeliebten Haustieren?

Bericht von: http://www.hr-online.de (klick)

Ein exotisches Tier als Haustier halten, vielleicht eine Schlange oder eine tropische Riesenspinne? Oft geht das eine Zeitlang gut, aber dann wird das Tier zur Last. Viele denken sich dann: Aussetzen oder ins Tierheim damit.

Tierheim ist die richtige Adresse

Oftmals werden Tierheimmitarbeiter vor zusätzliche Probleme gestellt: „Wir haben auch schon eine Schlange gehabt, verpackt in einem Karton mit ganz kleinen Löchern darin. Es hat darin geraschelt. Und dann haben wir gedacht, Vorsicht, wir ziehen uns schon mal Schutzhandschuhe an und dann öffnen wir langsam von Weitem. Und dann kam auch schon die Schlange raus.“ Genau genommen ist das eine brandgefährliche Situation, wovon der Leiter des Marburger Tierheims Robert Neureuther da erzählt. Es hätte nämlich auch eine Giftschlange sein können. Und so was ist keine Seltenheit in Tierheimen. Denn wegen veränderter Haltungsbestimmungen exotischer Tiere, landen immer mehr dort. Dabei wäre eine Lösung so einfach: „Ein Zettel dran, der das Tier im Karton beschreibt. Die und die Größe, da drin ist eine Schildkröte oder vielleicht ein Hase. Aber ich rate wirklich: bitte nicht aussetzen.“

Auf gar keinen Fall aussetzen

Und da meint Robert Neureuther das Aussetzen in die freie Wildbahn, was nämlich auch viele als eine Lösung für das Problem ansehen. Vielleicht denken die Besitzer: jetzt ist Sommer, da geht es dem Tierchen sicher gut draußen. Neureuther kann da nur warnen: „Wir hatten jetzt einen grünen Leguan. Die werden bis zu drei Meter groß, haben einen unglaublich kräftigen Schwanz und wenn die damit rumschlagen, dann können die durchaus so schwere Verletzungen zufügen, dass ihr Oberarm bricht. Dann sitzt so ein Tier irgendwo im Gebüsch, dann kommen Kinder, jagen hinter dem Tier her, der schlägt um sich und kann so ein kleines Kind schwer verletzen.“ Ein anderes Beispiel wäre die fleischfressende Riesenschildkröte, die kürzlich jemand in einem bayrischen Baggersee ausgesetzt hat.

Tiere können anonym abgegeben werden

In solchen Fällen gibt es für den Leiter des Marburger Tierheims nur eine richtige Vorgehensweise. Hin zum nächsten Tierheim! „Die müssen keine Angst haben. Wir haben hier eine Anonymität. Datenschutz wird großgeschrieben. Es bleibt anonym. Kommen sie hier her und wir helfen ihnen!“ Neureuther sichert auch zu, dass Tierheime keine Handschriften auf Mitteilungen analysieren, um den Betreffenden Halter zu ermitteln. Dafür habe er gar keine Zeit. Über eines freut er sich aber dann doch, dass aber auch kein Muss ist: „Wenn ich schon Hilfe bekomme, dann kann ich auch was spenden.“

Informationen von Jürgen Fleger

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