Robs

Mein Name ist Robbie und ich bin schon vor vielen Jahren aus dem Tieheim ausgezogen. Ich weiß gar nicht, ob sich noch jemand an mich erinnert, aber trotzdem möchte ich mich jetzt gerne mal melden. Ich habe mich im Tierheim nicht unwohl gefühlt. Im Gegenteil. Nach den schlechten Erfahrungen, die ich vorher gemacht hatte, war ich froh über die regelmäßige Betreuung, Fütterung und die Gesellschaft der anderen Hunde. Eines Tages kam eine Frau in meinen Zwinger, um meine Mitbewohnerin zum Spaziergang abzuholen und obwohl ich sehr verstört war, habe ich sie deutlich spüren lassen, dass ich ihr gerne eine Chance geben würde. Ich war sehr ängstlich und misstrauisch gegenüber fremden Menschen, aber bei der Besucherin hatte ich einfach ein gutes Gefühl. Offensichtlich hatte sie es bemerkt, denn ein paar Tage später hat sie mich zum Spaziergang abgeholt. Es war unbeschreiblich. Sie hat meine Ängste wahrgenommen, hat mir genug Raum und gleichzeitig Sicherheit gegeben und im Gegenzug dazu habe ich ihr mein Vertrauen geschenkt. Meine neue Freundin kam dann regelmäßig und irgendwann durfte ich ganz mit zu ihr nach Hause (sie musste wohl erst umziehen, um mich zu adoptieren). Anfangs war es etwas schwierig, weil ich so verunsichert war gegenüber Menschen und diese immer gleich über mich herfallen wollten, weil ich so kuschelig aussehe, aber zusammen haben wir es geschafft, dass ich mir Steicheleinheiten hole, wo und wann ich möchte und meine Ruhe habe, wenn ich das möchte. Mittlerweile liebe ich die Kinder in meinem Umfeld und weiß es zu schätzen, dass ich über alles geliebt werde. Außerdem genieße ich lange Spaziergänge, darf fast überall mit hin und fühle mich wie ein Teil der Familie, auch wenn das Familienoberhaupt (ein großer schwarzer Kater) manchmal etwas dominant ist und mein Bett für sich beansprucht. Dafür esse ich dann seine Leckerli…
Meine Motivation euch zu schreiben liegt vor allem darin zu sagen und zu zeigen, dass es Menschen gibt, die unsere Treue verdienen und dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass auch tiefe Verletzungen der Hundeseele mit viel Geduld und Liebe heilen können. Nur nicht aufgeben!

Liebe Grüße, Robbie und Nadine

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