Neuer Geschäftsführer im Tierheim

Neureuther leitet jetzt das Kreistierheim

Marburg (as). Das Marburger Tierheim hat einen neuen Geschäftsführer: Robert Neureuther will durch Umstrukturierungen dafür Sorge tragen, dass das Heim künftig „fit für die Zukunft“ wird.

„Die Leitung eines Tierheims ist mittlerweile so umfangreich und schwierig, dass wir eine Trennung zwischen Tierpflege und Organisation vorgenommen haben“, erläutert Regina Linda, Vorsitzende des Tierheim-Vereins. „Und wir sind mehr als froh, Robert Neureuther (schmidt-Foto) gewonnen zu haben. Denn er ist sehr erfahren und kann so unsere Tierheim-Leiterin, Bianca Ludwig, entlasten.“ Diese habe nun mehr Zeit, sich um die Tiere zu kümmern.

Neureuther, der in Marburg lebt, hat in den vergangenen fünf Jahren das Tierheim in Gießen geleitet. „Ich habe es in einer Zeit übernommen, als es sehr marode war – und habe es nicht nur zurück in die schwarzen Zahlen geführt, sondern es konnten auch verschiedene Umbauten realisiert werden“, verweist der neue Geschäftsführer auf seine jüngsten Erfolge. Erreicht habe er seine Ziele durch Umstrukturierungen und Einsparungen. „Und das ohne, dass auch nur ein Mitarbeiter gehen musste“, betont Neureuther. In seinen Augen ist ein Tierheim „ein kleines Wirtschaftsunternehmen“. Also benötige man Spenden von außen. Und dazu will Neureuther beispielsweise „das Wir-Gefühl hier vor Ort“ stärken.

Das Tierheim müsse zwischen Ehrenamt, Wirtschaftlichkeit und Tierschutz jonglieren. Sein Ziel sei es, Leiterin Bianca Ludwig zu entlasten. Handlungsbedarf gibt es: So sind beispielsweise die Hundezwinger marode und müssen dringend saniert werden.

Rund 280 000 Euro benötigt das Tierheim jährlich. „Etwa 60 Prozent davon tragen die Kommunen – den Rest müssen wir durch Spenden, Tiervermittlungen oder den Förderverein des Tierheims aufbringen,“ erklärte Regina Linda. Rund 130 000 Euro entfallen alleine auf Personalkosten – und das, obwohl die Stundenlöhne für die Aushilfskräfte seit 15 Jahren nicht gestiegen sind. Die liegen bei 8,15 Euro pro Stunde. „Aber die Mitarbeiter sagen, wir sollen das Geld lieber für die Tiere verwenden, anstatt den Lohn zu erhöhen. Das gibt es wohl so in keinem Betrieb.“ Hinzu kommen etwa 50 000 bis 60 000 Euro Tierarzt-Kosten, etwa 20 000 Euro Futterkosten „und hohe Gebäudekosten“, wie Linda sagt. Das vergangene Jahr sei mit einem Minus von 25 000 Euro abgeschlossen worden.

Jährliches Minus minimieren

Dringende Investitionen sind neben den Hundezwingern ein Ausbau des Kleintierhauses oder ein Untersuchungsraum für den Tierarzt, in dem auch Medikamente gelagert werden können.

Eine Kostendeckung ist dort also nicht in Sicht. Daher hoffen Neureuther und sein Team auf die Spendenbereitschaft.

Als nächste Veranstaltung steht am Sonntag das große Sommerfest im Tierheim an, bei dem erfahrungsgemäß bis zu 1000 Menschen kommen. Freuen können sich die Besucher von 11 bis 17 Uhr neben den „Boptown Cats“ auch auf die THW-Hundestaffel, ein Kinderfest mit Karussell und Hüpfburg und „unsere legendäre Tombola sowie unser großes Kuchenbuffet“, wie Regina Linda verspricht.

 

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Dokument erstellt am 10.08.2012 um 19:28:26 Uhr

 

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